Körpersprachliches Longieren mit Hund


 

Die Ausdrücke Nähe durch Distanz oder Distanz schafft Nähe werden zwar immer wieder im Zusammenhang mit dem Longieren mit Hund erwähnt. Tatsache ist jedoch, dass eine Verbundenheit zwischen Menschen und Hunden im Nahbereich erzielt werden muss damit diese Verbundenheit auch in der Distanz fortbestehen kann. Die Verlässlichkeit und Verbindlichkeit der Kommunikation im Nahbereich ist daher Grundvoraussetzung für eine Freiheit auch auf Distanz. Das körpersprachliche Longieren mit Hund ist eine einzigartige Möglichkeit, die Kommunikation und Verbundenheit zwischen Hund und Mensch herzustellen, zu verbessern und zu festigen.

 

In den Longierkursen und Workshops lernt der Mensch u.a.:

 

- seinen Körper bewusster zu bewegen

- die Wirkung seiner Körpersprache auf den Hund zu verstehen

- seine Körpersprache zur Kommunikation mit dem Hund zu nutzen

- seine Blicke richtig einzusetzen

- über Blicke Laufrichtungen vorzugeben

- die Kommunikation und Verbundenheit zum Hund zu verbessern

- seinen Hund durch die menschliche Körpersprache zu leiten

- dem Hund Grenzen und Tabu Zonen zu setzen und

- die Körpersprache des Hundes zu erkennen, zu verstehen und zu nutzen

 

In den Longierkursen und Workshops lernt der Hund u.a.:

 

- den Menschen und seine Körpersprache zu verstehen

- auf seinen Menschen und dessen Körpersprache zu achten

- dem Menschen zu vertrauen

- die Bindung zum Menschen zuzulassen

- sich vom Menschen leiten zu lassen und

- Grenzen und Tabu Zonen zu akzeptieren

 

Beim körpersprachlichen Longieren mit Hund stehen zunächst die Köperhaltung / Körpersprache und das Timing des Menschen im Fokus des Trainings. Das gesamte Longiertraining erfolgt ohne Motivationshilfe, Futter usw. Die einzige Motivation für den Hund ist der klar agierende Mensch.

Der Hund wird am Anfange an der Leine oder Schleppleine ausserhalb des Kreises geführt. Der Hund wird durch Blicke des Menschen eingeladen und daran

anschliessend körpersprachlich geleitet. Das Kreisinnere ist phasenweise eine Tabu Zone für den Hund, d.h. der Hund darf den Kreis nur nach Einladung durch den Menschen betreten bzw. die Grenze übertreten. Der Mensch entscheidet also situativ, über Nähe und Distanz sowie über etwaige Grenzen.

Nach und nach entfernt sich der Mensch immer weiter vom Hund zur Mitte des Longierkreises. Die Schleppleine wird abgenommen, wenn Hund seine Konzentration so steigert, dass er unmittelbar auf die Körpersprache des Menschen reagiert und auch die vom Menschen vorgegebene Distanzen einhält. Auf Distanz können dann Richtungswechsel, Sitz, Platz, Steh und weitere Kommandos vom Hund eingefordert werden. Ebenso können Tempoveränderungen körpersprachlich angezeigt werden. Diese Kommandos werden primär über Körpersprache und lediglich zur Unterstützung verbal erteilt. Ebenfalls können Agilitygeräte in das Training eingebaut werden.

Weiterhin wird in der Folgezeit ein zweiter Kreis aufgebaut. Der Mensch hat nun die Möglichkeit zwischen den beiden Kreisen zu wechseln und so weitere Tempo- und Distanzvariationen einzubinden. Der Hund umkreist beispielsweise die Kreise in Form einer Acht oder im Oval.

Das Training ist für den Hund äußerst anstrengend, da er sowohl physisch als auch psychisch gefordert wird. Für den Menschen ist das Training anstrengend, da er sowohl koordiniert gehen bzw. laufen, als auch körpersprachlich deutlich bleiben muss.

 


Fotos vom Training Longieren mit Iva